Das Leben ist eine Geisterbahn. Die Leute mögen’s. Da so im Dunkeln sitzen. Sich ‘n fürchterlichen Schreck einjagen lassen.” (Philip Ridley)
Es ist die perfekte Geschichte für die schummrig-winzige Unterbühne: Zwei Kellerkinder leben wie aus der Zeit gefallen zwischen allerlei Unrat. Faule Zähne, verschlissene Kleidung, Dreck im Gesicht – es gruselt einen schon, wenn Haley (Anne Gehrig) langsam die Augen aufschlägt. (…) Dem ganzen Team ist eine gruselig-dichte Theaternacht gelungen, eine anderthalbstündige Fahrt durch die Geister-bahn. Das beginnt beim Spiel der Akteure, die nicht nur durch ihre grässlichen Geschichten von kross gebratenen Schlangen und der Flucht vor einer Hundemeute Gänsehäute bereiten, sondern allein durch Gestik und Mimik. Das geht weiter bei den Kostümen von Ariane Erbe, die etwa “Mistgabel” mit einem mumienhaften Kopfverband versah und für die Geschwister löchrig schmutzige Fetzen wie aus der Altkleidersammlung fand.
Und das endet bei den Schock-Effekten, auf die der junge Regisseur Thorsten Schlenger bei seiner Inszenierung setzt: Die Alptraum-Gestalten Cosmo und Mistgabel treten mit Knall-Effekten wie aus dem Nichts auf. Auch spielt der 28-Jährige mit wechselnden Tempi, lässt auf die quälend-langsamen Dialoge der sedierten Geschwister etwa markerschütternde Schreie folgen. (Ruhrnachrichten, 14.01.08, Katrin Pinetzki)
“Und jetzt springt Cosmo, eine medienschöne Ikone der Abscheu und des Ängstigens, aus der Kiste und lehrt Presley das Kakerlaken-Essen. Versucht, Presley in eben jenen Killer zu verwandeln, vor dem der sich fürchtet. Aber wie real sind dieser Cosmo und sein Gefährte Mistgabel?” (WAZ/ WR, 14.01.08, Rainer Wanzelius)
Premiere: 12. Januar 2008 Schauspiel Dortmund
Es spielten: Anne Gehrig (Haley), Patrick Jurowski(Presley), Andreas Vögler (Cosmo), Carsten Bülow (Mistgabel)
Regie: Thorsten Schlenger Dramaturgie: Felix Mannheim
Ausstattung: Marie Pons Kostüm: Ariane Erbe