Einige Menschen haben von H!A!S!E! gehört. Andere behaupten, H!A!S!E! gesehen zu haben. Wieder andere sprechen nur vom Phänomen H!A!S!E!.
Im August 1981 beobachteten Zeugen erstmals ein Geschöpf, das heute noch immer Fragen aufwirft. Innerhalb weniger Tage tauchten Berichte über ein fremdartiges Wesen auf. Augenzeugen gaben dem Phänomen unabhängig voneinander den Namen H!A!S!E!. Doch was will H!A!S!E!? Wo kommt H!A!S!E! her? Wo wohnt H!A!S!E!? Wohnt H!A!S!E! überhaupt? Es heißt, H!A!S!E! breite sich aus, gräbt sich durch die Rollbergsiedlung und baut den H!A!S!E!-Bau. Kein Zweifel. H!A!S!E! existiert, heißt es.
Das Geschöpf ist im Sommer 2011 für fünf Wochen in das Rollbergviertel eingezogen und hat sich unter die NachbarInnen gemischt. Zu Beginn tauchte H!A!S!E! nur in den Abend- und Morgenstunden im Rollbergviertel auf, scheu, ängstlich, sehr bedacht. Nur wenige AnwohnerInnen bekamen das Wesen zu Gesicht. Allerdings tauchten auf diversen Internetforen Videos, Fotos und Diskussionen zum Phänomen H!A!SE! auf. Später erschien H!A!S!E! auch häufiger am hellichten Tag und zeigte sich den NachbarInnen in seiner ganzen Andersartigkeit und Fremdheit. Beim Festival 48 STUNDEN NEUKÖLLN vom 17.-19. Juni 2011 stand den AnwohnerInnen sowie FestivalbesucherInnen der H!A!S!E!-Bau offen. Interessierte konnten hier in die Lebenswelt von H!A!S!E! eintauchen, und einen Eindruck davon gewinnen, wie dieses Wesen lebt und was H!A!S!E! hier sucht. Dabei erkundeten die Gäste auch die Höfe und Hausflure und erhielten Einblick in die Infrastruktur des Viertels.
BRAND – Verein für theatrale Feldforschung e.V. widmete sich mit dieser Aktion folgenden Fragen, die sich der Gruppe bei der Beschäftigung mit dem Rollbergviertel aufdrängten: Wie wird der Kiez in den Medien dargestellt und warum? Was ist Wirklichkeit? Wie entsteht eine Legende? Wie funktionieren Vorurteile? Und wie reagieren wir auf das Unbekannte?